© Hermann Brenner, Pirmasens
Hermann’s Via Francigena
Via Francigena 41.Montag, 11. Juni 2007, Costamezzana - Cassio, 39,1km, Route 41.Tag
Um 5.15Uhr startete Hermann und nahm seine erste Pause in Felegara . In einer Bäckerei bestellte er Croissants und 1 Dose Bier. Aber die freundliche Verkäuferin nahm kein Geld dafür an. So gestärkt ging es weiter an Fornovo di Taro vorbei, nun kommt er in den Apennin . Mittags in einer Bar wurden ihm von den Gästen 3 Glas Rotwein und eine große Flasche Wasser bezahlt. Der Weg nach Bardone wird steil, hier war auch die Schweizer Garde bei ihrem 500-jährigen Jubiläumsmarsch (Jubiläum1506) durchgekommen. Zeichen dieses Geschehens wie Aufkleber etc. sind überall sichtbar. Die Schweizer Garde hatte den gleichen Weg wie Hermann. Das heutige Ziel Cassio nähert sich und Hermann findet eine Unterkunft im Ostello di Cassio (Pilger-Herberge, ein ehemaliges Case Cantionere Straßenwärterhaus). Mit 750 Höhenmeter eins schwere Etappe. Übernachtung: Ostello di Cassio 14 € 12.06.07, 17:30
Via Francigena 42.Tag Dienstag, 12. Juni 2007, Cassio - Pontremoli, 37,2km, Route 42.Tag
Heute steht der Cisa-Pass an. Die Landschaft ist gebirgig und der Anstieg sehr anstrengend. Aber zunächst geht es nach Berceto , dann hinauf zum Cisa - Pass . Der Pass gehört zum Pflichtprogramm des „Giro d`Italia“. Ab 900m war die Sicht total zu. Hier konnte man nichts mehr sehen, so war Hermann gezwungen die Straße entlang zu gehen, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Der Abstieg führt nach Montelungo wo eine Tratoria zur Mittagsrast einlud. Mit schönen Aussichten führt die Straße über viele Serpentinen hinunter nach Pontremoli. Angekommen in Pontremoli holt er auf der Post sein postlagerndes Päckchen ab, mit weiteren Unterlagen und neuen Einlegesohlen für die Wanderschuhe. Bei den Kapuzinern im Convento Frati Cappuccini findet er einen Platz zum Übernachten. Gerhard hat ihm wieder eine SMS geschickt, er ist ihm 2Tage voraus. Jetzt hat Hermann noch 450km bis Rom; das sind ja gute Aussichten. Der Rückflug wurde heute auch von hier aus gebucht für den vorgesehenen Termin. Übernachtung: Convento Frati Cappuccini ; 10 € Wetter, bedeckt, sonnig, (Sicht meist komplett zu) 12.06.07, 17:30
Via Francigena 43.Tag Mittwoch, 13. Juni 2007, Pontremoli - Sarzana, 39,5km, Route 43.Tag
Von Pontremoli , das berühmt ist durch ein Pilgerwunder, geht es die Magra entlang in die Lunigiana von einem Städtchen zum anderen, eines reizvoller als das andere. Weiter über Filattiera , dann nach Villafranca in Lunigiana. Dieser Ort ist eine jener Siedlungen, in denen sich die Pilger nach ihrer Rückkehr aus Rom als Freie ansiedeln durften, ohne Steuern bezahlen und Militärdienst leisten zu müssen, mit der einzigen Pflicht, sich zu vermehren und Handel betreiben. Auf der Route des Sigeric kommt er nun von Aulla zunächst nach Santo Stefano di Magra . Sarzana ist das heutige Endziel, eine schöne Stadt aus der auch Napoleons Familie Bonaparte stammt. Hier traf er wieder Gerhard. Die Übernachtung erfolgte dann im Convento San Francesco d´Assisi . Dort traf er eine Pilgerin, die von La Rochelle auf dem Weg nach Jerusalem munterwegs ist. Er nahm am Gottesdienst teil, dem eine Prozession folgte, in der der Hl.Albanaus der Kirche durch den Ort getragen wurde. Übernachtung: Sarzana im Convento San Francesco d´Assisi. , kostenlos Wetter: Leicht bewölkt 16.06.07, 11:30
Via Francigena 44.Tag Donnerstag, 14. Juni 2007, Sarzana - Pietrasanta, 35,0km, Route 44.Tag
Via Francigena 45.Tag Freitag, 15. Juni 2007, Pietrasanta - Lucca, 32,1km, Route 45.Tag
Via Francigena 46.Tag Samstag, 16. Juni 2007, Lucca - Altopascio, 16,6km, Route 46.Tag
Von Sarzana aus ging es nach Marinella di Sarzana , nach über 1000km Pilgerwanderung wieder am Meer. Nach dem Atlantik (Nordsee) ist der Pilger nun am Mittelmeer . Welch eine Freude. Zunächst geht es aber auf der Straße weiter nach Marina di Carrara , direkt am Meer ist kein durchkommen. In der Ferne sieht man die berühmten Steinbrüche von Carrara . Ab Marina di Massa geht Hermann direkt am Meer, nun fanden die Füße eine lang ersehnte Abkühlung und Entspannung. Mit den Füßen im Wasser, Rucksack auf dem Rücken, Pilgerstab und Stiefel, am Strand laufen, an tausenden von belegten Liegestühlen vorbei, herrlich! Den Badegästen kam der Anblick des Pilgers wohl etwas seltsam vor. Beim Zufluss des Fiume Versilia war es mit dem Strandlauf vorbei. Beim Beach Club Versilia (mit Jachthafen) musste der Pilger den Strand verlassen. Im vornehmen Beach Club Versilia wurde eine Pause eingelegt. Dort wurde ihm eine Duschmöglichkeit angeboten, um den Sand von seinen nackten Füßen zu spülen. Die vornehmen Herrschaften spendierten sogar ein Bier. Beim Verlassen des Clubs kamen ihm ein paar Leute entgegen und er meinte einen von ihnen zu kennen und dachte nach: Beim Näherkommen stellte er fest, dass der Mann geführt wurde und da fiel ihm ein, es ist Andrea Boccelli . Die Kamera immer parat schoss er natürlich schnell einige Bilder. Nun ging es etwas landeinwärts einen ganz tollen Wanderweg nach Pietrasanta . Angekommen in Pietrasanta führte sein Weg durch den tollen Ort zur Casa Diocesana La Rocca Eine junge nette Schwester (Nonne) führte ihn zu einem Anbau für die Pilger. Zwei französische Pilger waren dort schon anwesend. Einer kommt aus Bennwihr bei Colmar, der andere aus Sens 100km von Paris. Der Elsässer (Jean-Paul Schmitt) spricht natürlich deutsch. Sie sind auch auf dem Weg nach Rom. Ein schöner Tag ging zu Ende. Ein Nachtrag vom Pilger selbst: Mit Jean-Paul verband mich seither ein innige Freundschaft. Leider ist mein Pilgerfreund Jean-Paul im Januar 2023 nach langer Krankheit verstorben. Ich konnte ihn 8 Tage ein letztes mal besuchen. Er war ein aussergewöhnlicher Mensch. Ruhe in Frieden. Übernachtung: Casa Diocesana La Rocca 20 € Wetter: Leicht bewölkt 16.06.07, 12:30
Gemeinsam mit den beiden französischen Pilgerkollegen ging es heute etwa zur Hälfte einen schönen Naturweg. In der Toscana mit ihren weiten Olivenplantagen, auf teils Trampelpfaden wurden die Wege besser und waren gut markiert. Der Weg führte weiter nach Camaiore. Vor Montemagno wird eine Abkürzung genommen um die große Serpentine der Straße zu umgehen, der Pilgerweg ist jedoch komplett zugewachsen. eine schöne Strecke führt die Pilger über Piazzano , Ponte San Pietro am Fiume Serchio entlang nach Lucca, dem heutigen Tagesziel. Angekommen in Lucca, betreten die 3 Pilger die Stadt durch die Pota San Donata eines der Prunktore, welche die heute noch intakte Stadtmauer zieren. Ein schönes Zimmer haben sie zur Übernachtung gefunden und beschlossen, morgen die Sehenswürdigkeiten von Lucca zu besichtigen und anschließend ihren Weg fortzusetzen. Übernachtung: Hotel 28 € o.F. Wetter: bedeckt, leichter Regen 16.06.07, 14:30
Heute geht der Pilgerweg von Lucca nach Altopascio . Am Morgen treten die drei Pilger ihre Stadtbesichtigung an. Die Stadt Lucca hat sich früh zu einem wichtigen Knotenpunkt auf der Via Francigena entwickelt. Der Erbauer des Domes von Lucca war ein irischer Pilger, er wird bis heute als St.Finnian hochverehrt. Er wollte nach Rom marschieren und dann hierher in die Lunigiana zurückkehren, aber der Papst befiehlt Finnian, Bischof von Lucca zu werden, dies war um 580, und Finnian gehorchte und leitete noch 26 Jahre lang die Geschicke der Stadt. Nach dem Besuch der Kirchen ist ein Spaziergang auf der Stadtmauer besonders eindrucksvoll. Ein Wahrzeichen der Stadt ist Torre Guinigi, auf dem Eichenbäume wachsen. Auch das Geburtshaus des Komponisten Giacomo Puccini ist in ein Museum verwandelt worden. Über Lucca wäre noch viel zu besichtigen, aber es geht weiter bis nach Altopascio , dem heutigen Ziel. Die Markierungen werden besser, die Pilger sind immer noch in der Toscana und die Orte sind angenehmer. In Altopascio war es schlecht ein Domizil für die Nacht zu finden. Daraufhin gingen sie erstmal in die Kirche und sprachen den anwesenden Pfarrer an, der sich sofort anbot Abhilfe zu schaffen. Er meinte, sie sollen eine Weile in der Kirche bleiben er käme wieder. Wirklich, nach ca.1 Stunde kam er mit einem dreirädrigen Vespacar zurück, darauf 3 Klappbetten. Im Gemeindesaal wurden die Betten aufgebaut und schon war die Übernachtung perfekt. Es war gut, dass der eine Pilger aus Frankreich die italienische Sprache konnte, so dass die Kommunikation flott vonstatten ging. Dem Pfarrer sei nochmals gedankt für seine Bemühungen und die Pilger werden seine Fürsorge als bleibende Erinnerung behalten. Übernachtung: Gemeindesaal kostenlos Wetter: sonnig, 31 Grad, angenehmer Wind 17.06.07, 10:30
Via Francigena 47.Tag Sonntag, 17. Juni 2007, Altopascio - San Miniato, 23,6km, Route 47.Tag
Altopascio ist ein sehenswertes mittelalterliches Städtchen, es ist noch zum Teil mit einer Mauer umgeben. Der Weg führte heute von Altopascio über Galleno , Ponte a Cappiano, Fucecchio über den Fiume Arno nach San Miniato Basso . Zum Tagesabschluß geht es 125 Höhenmeter hinauf nach San Miniato (al Tedesco). Tedesco deshalb sogenannt, haben doch hier Kaiser Friedrich Barbarossa und Friedrich II. ein Schloss auf dem Berg errichten lassen. Von Galleno aus liefen die Pilger auf einem alten Weg. Bei Ponte a Cappiano gingen sie über eine Brücke (mit Brückenhäusern und Pilgerherberge) die von den Medici errichtet wurde. Nach Fucecchio überquerten sie den Arno (Kloake) . Angekommen in San Miniato al Tedesco finden die 3 Pilger Unterkunft im Convento di San Francesco mit Halbpension. Schöne Zimmer und gutes Essen sowie Frühstück mit Kaffe aus einer großen Saeco-Kaffeemaschine rundeten den Tag ab. Übernachtung: Convento di San Francesco mit HP u. F, 25 € Wetter: sonnig 19.06.07, 17:30
Via Francigena 48.Tag Montag, 18. Juni 2007, San Miniato - Gambassi, 25,8km, Route 48.Tag
Die heutige Strecke war zuerst wortwörtlich „blöd“. Dann folgte Toscana satt, typische Zypressen eine malerische Strecke, etwas hügelig, rauf und runter, kurz gesagt Toscana „satt“. Eine sehr schöne Strecke wie man sie sich von der Toscana nicht besser vorstellen könnte. Unterwegs waren nur Bauernhäuser und alte verfallene Häuser zu sehen. Aber weit und breit kein Lokal oder Einkaufsmöglichkeit, der Wasservorrat wurde knapp und so sahen sich die drei Pilger gezwungen in den Bauernhäusern nach Wasser zu fragen, was ihnen selbstverständlich auch gewährt wurde. Heute trafen sie auch die Jerusalem-Pilgerin aus La Rochelle wieder, sie sagte „ich kann nicht mehr“ und war auf dem Weg zu einer Unterkunft, um sich dort ein paar Tage zu erholen, bevor sie ihren Weg fortsetzt. Dann kamen sie nach Gambassi , dem heutigen Ziel. Es liegt ca. 330m hoch. Es ist eine tolle Stadt, die malerisch auf einem Bergkamm liegt. Heute findet hier ein Bierfest statt mit deutschem Bier. Unterkunft wurde auf einem Bauernhof gefunden, der abseits liegt, aber die Hausherrin holt die Drei ab und bringt sie abends wieder in den Ort, damit sie dort essen gehen können und vielleicht noch ein deutsches Bier trinken. Gute Unterkunft bei Agri Turismo Arena, so war wieder ein erfolgreicher Tag zu Ende. Übernachtung: Agriturismo Arena p.P.25 € Wetter. Sonnig, 32 Grad 20.06.07, 10:30
Via Francigena 49.Tag Dienstag, 19. Juni 2007, Gambassi - San Gimignano, 12,8km, Route 49.Tag
Sehr früh am Morgen Pilgerweg führt verlassen die Pilger San Gimignano , nach dem Touristentrubel des Vortages ist jetzt eine menschenleere Ruhe eingekehrt. Ein Blick zurück zeigt nochmals das fantastische Panorama von an Gimignanoan Gimignano. Durch toskanische Hügellandschaft geht es über Santa Lucia, Bibbiona, Colle di Val d’Elsa zum Tagesziel nach Monteriggioni. Ein letzter steiler Anstieg führt hinauf zur mittelalterlichen Stadt, durch die Porta Romea betreten sie Monteriggioni , mit kompletter Stadtmauer, Stadttoren und Türmen; großartig. Sie kamen mittags um 15.00Uhr an; über dem Tourismusbüro wurde war die Pilgerunterkunft, die nichts zu wünschen übrig ließ. Vom Kühlschrank, Wasser, Bad etc. war alles vorhanden .Zwei nette junge Damen zeigten ihnen alles und stellten ihnen Wasser und Kuchen, Kekse und Plätzchen für den Kaffee bereit. Danach kam noch ein junger Mann von der Pfarrei und brachte Melonen, Orangensaft usw. für die Pilger. Viel Spaß und Entspannung! Übernachtung: Pilgerunterkunft in Monteriggioni Wetter: Morgens bedeckt, dann Sonnenschein 20.06.07, 19:15
Es ist nun richtig heiß; die Pilger wanderten weiter über La Torre Antica , La Piazzette und Pancole nach San Gigmignano. Zwei Pausen mussten bei der Hitze eingelegt werden. Bei Mario (Podere S Luigi) , der im Führer über die Via Francigena erwähnt ist, erhielten die Pilger Getränke bei diesem heißen Tag umsonst. Danach lud sie auch ein Klosterbruder in Pancole ein um ihren Durst zu löschen. Die Jerusalem-Pilgerin, erholt nach einer Pause, hat die Drei wieder eingeholt, da sie an einem Tag 40km zurück gelegt hat. Sie erzählte auch, dass sie Gerhard getroffen habe. Der heutige Weg führte wieder durch die schöne toscanische Landschaft, die so viele Maler inspiriert hat. Die Aussicht wird immer großartiger und in Pancole sieht man in der Frene schon ist San Gimignano mit seinen Geschlechtertürmen. Als die Pilger San Gimignano erreichen spielen Akkordeonspieler im Ort auf. Die drei Pilger suchen zunächst ihre Unterkunft im Convento Sant'Agostino auf. Nach dem Gottesdienst werden ihnen ihre Zimmer gezeigt. Später wird San Gimignano besichtigt. San Gimignano ist seit etruskischer Zeit besiedelt. Von weitem sieht man die Skyline der Stadt, auch „Mittelalterliches Manhattan“ genannt, die sich auf ihrem Hügel mit ihren Familientürmen in den Himmel reckt. Schon 1261 hatte Gimignano 9 Hospize für die Pilger. Übernachtung: Convento Sant'Agostino San Gimignano Wetter heiß, 35 Grad 20.06.07, 11:30
Via Francigena 50.Tag Mittwoch, 20. Juni 2007, Gimignano - Monteriggioni, 21,6km, Route 50.Tag
Hermann’s Francigena
Hermann’s Francigena
Via Francigena 41.Montag, 11. Juni 2007 Costamezzana - Cassio, 39,1km, Route 41.Tag
Um 5.15Uhr startete Hermann und nahm seine erste Pause in Felegara . In einer Bäckerei bestellte er Croissants und 1 Dose Bier. Aber die freundliche Verkäuferin nahm kein Geld dafür an. So gestärkt ging es weiter an Fornovo di Taro vorbei, nun kommt er in den Apennin . Mittags in einer Bar wurden ihm von den Gästen 3 Glas Rotwein und eine große Flasche Wasser bezahlt. Der Weg nach Bardone wird steil, hier war auch die Schweizer Garde bei ihrem 500-jährigen Jubiläumsmarsch (Jubiläum1506) durchgekommen. Zeichen dieses Geschehens wie Aufkleber etc. sind überall sichtbar. Die Schweizer Garde hatte den gleichen Weg wie Hermann. Das heutige Ziel Cassio nähert sich und Hermann findet eine Unterkunft im Ostello di Cassio (Pilger-Herberge, ein ehemaliges Case Cantionere Straßenwärterhaus). Mit 750 Höhenmeter eins schwere Etappe. Übernachtung: Ostello di Cassio 14 € 12.06.07, 17:30
Via Francigena 42.Tag Dienstag, 12. Juni 2007 Cassio - Pontremoli, 37,2km, Route 42.Tag
Heute steht der Cisa-Pass an. Die Landschaft ist gebirgig und der Anstieg sehr anstrengend. Aber zunächst geht es nach Berceto , dann hinauf zum Cisa - Pass . Der Pass gehört zum Pflichtprogramm des „Giro d`Italia“. Ab 900m war die Sicht total zu. Hier konnte man nichts mehr sehen, so war Hermann gezwungen die Straße entlang zu gehen, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Der Abstieg führt nach Montelungo wo eine Tratoria zur Mittagsrast einlud. Mit schönen Aussichten führt die Straße über viele Serpentinen hinunter nach Pontremoli. Angekommen in Pontremoli holt er auf der Post sein postlagerndes Päckchen ab, mit weiteren Unterlagen und neuen Einlegesohlen für die Wanderschuhe. Bei den Kapuzinern im Convento Frati Cappuccini findet er einen Platz zum Übernachten. Gerhard hat ihm wieder eine SMS geschickt, er ist ihm 2Tage voraus. Jetzt hat Hermann noch 450km bis Rom; das sind ja gute Aussichten. Der Rückflug wurde heute auch von hier aus gebucht für den vorgesehenen Termin. Übernachtung: Convento Frati Cappuccini ; 10 € Wetter, bedeckt, sonnig, (Sicht meist komplett zu) 12.06.07, 17:30
Via Francigena 43.Tag Mittwoch, 13. Juni 2007 Pontremoli - Sarzana, 39,5km, Route 43.Tag
Via Francigena 44.Tag Donnerstag, 14. Juni 2007 Sarzana - Pietrasanta, 35,0km, Route 44.Tag
Via Francigena 45.Tag Freitag, 15. Juni 2007 Pietrasanta - Lucca, 32,1km, Route 45.Tag
Via Francigena 46.Tag Samstag, 16. Juni 2007 Lucca - Altopascio, 16,6km, Route 46.Tag
Gemeinsam mit den beiden französischen Pilgerkollegen ging es heute etwa zur Hälfte einen schönen Naturweg. In der Toscana mit ihren weiten Olivenplantagen, auf teils Trampelpfaden wurden die Wege besser und waren gut markiert. Der Weg führte weiter nach Camaiore. Vor Montemagno wird eine Abkürzung genommen um die große Serpentine der Straße zu umgehen, der Pilgerweg ist jedoch komplett zugewachsen. eine schöne Strecke führt die Pilger über Piazzano , Ponte San Pietro am Fiume Serchio entlang nach Lucca, dem heutigen Tagesziel. Angekommen in Lucca, betreten die 3 Pilger die Stadt durch die Pota San Donata eines der Prunktore, welche die heute noch intakte Stadtmauer zieren. Ein schönes Zimmer haben sie zur Übernachtung gefunden und beschlossen, morgen die Sehenswürdigkeiten von Lucca zu besichtigen und anschließend ihren Weg fortzusetzen. Übernachtung: Hotel 28 € o.F. Wetter: bedeckt, leichter Regen 16.06.07, 14:30
Heute geht der Pilgerweg von Lucca nach Altopascio . Am Morgen treten die drei Pilger ihre Stadtbesichtigung an. Die Stadt Lucca hat sich früh zu einem wichtigen Knotenpunkt auf der Via Francigena entwickelt. Der Erbauer des Domes von Lucca war ein irischer Pilger, er wird bis heute als St.Finnian hochverehrt. Er wollte nach Rom marschieren und dann hierher in die Lunigiana zurückkehren, aber der Papst befiehlt Finnian, Bischof von Lucca zu werden, dies war um 580, und Finnian gehorchte und leitete noch 26 Jahre lang die Geschicke der Stadt. Nach dem Besuch der Kirchen ist ein Spaziergang auf der Stadtmauer besonders eindrucksvoll. Ein Wahrzeichen der Stadt ist Torre Guinigi, auf dem Eichenbäume wachsen. Auch das Geburtshaus des Komponisten Giacomo Puccini ist in ein Museum verwandelt worden. Über Lucca wäre noch viel zu besichtigen, aber es geht weiter bis nach Altopascio , dem heutigen Ziel. Die Markierungen werden besser, die Pilger sind immer noch in der Toscana und die Orte sind angenehmer. In Altopascio war es schlecht ein Domizil für die Nacht zu finden. Daraufhin gingen sie erstmal in die Kirche und sprachen den anwesenden Pfarrer an, der sich sofort anbot Abhilfe zu schaffen. Er meinte, sie sollen eine Weile in der Kirche bleiben er käme wieder. Wirklich, nach ca.1 Stunde kam er mit einem dreirädrigen Vespacar zurück, darauf 3 Klappbetten. Im Gemeindesaal wurden die Betten aufgebaut und schon war die Übernachtung perfekt. Es war gut, dass der eine Pilger aus Frankreich die italienische Sprache konnte, so dass die Kommunikation flott vonstatten ging. Dem Pfarrer sei nochmals gedankt für seine Bemühungen und die Pilger werden seine Fürsorge als bleibende Erinnerung behalten. Übernachtung: Gemeindesaal kostenlos Wetter: sonnig, 31 Grad, angenehmer Wind 17.06.07, 10:30
Via Francigena 47.Tag Sonntag, 17. Juni 2007 Altopascio - San Miniato, 23,6km, Route 47.Tag
Altopascio ist ein sehenswertes mittelalterliches Städtchen, es ist noch zum Teil mit einer Mauer umgeben. Der Weg führte heute von Altopascio über Galleno , Ponte a Cappiano, Fucecchio über den Fiume Arno nach San Miniato Basso . Zum Tagesabschluß geht es 125 Höhenmeter hinauf nach San Miniato (al Tedesco). Tedesco deshalb sogenannt, haben doch hier Kaiser Friedrich Barbarossa und Friedrich II. ein Schloss auf dem Berg errichten lassen. Von Galleno aus liefen die Pilger auf einem alten Weg. Bei Ponte a Cappiano gingen sie über eine Brücke (mit Brückenhäusern und Pilgerherberge) die von den Medici errichtet wurde. Nach Fucecchio überquerten sie den Arno (Kloake) . Angekommen in San Miniato al Tedesco finden die 3 Pilger Unterkunft im Convento di San Francesco mit Halbpension. Schöne Zimmer und gutes Essen sowie Frühstück mit Kaffe aus einer großen Saeco- Kaffeemaschine rundeten den Tag ab. Übernachtung: Convento di S. Francesco mit HP u. F, 25 € Wetter: sonnig 19.06.07, 17:30
Via Francigena 48.Tag Montag, 18. Juni 2007 San Miniato - Gambassi, 25,8km, Route 48.Tag
Die heutige Strecke war zuerst wortwörtlich „blöd“. Dann folgte Toscana satt, typische Zypressen eine malerische Strecke, etwas hügelig, rauf und runter, kurz gesagt Toscana „satt“. Eine sehr schöne Strecke wie man sie sich von der Toscana nicht besser vorstellen könnte. Unterwegs waren nur Bauernhäuser und alte verfallene Häuser zu sehen. Aber weit und breit kein Lokal oder Einkaufsmöglichkeit, der Wasservorrat wurde knapp und so sahen sich die drei Pilger gezwungen in den Bauernhäusern nach Wasser zu fragen, was ihnen selbstverständlich auch gewährt wurde. Heute trafen sie auch die Jerusalem-Pilgerin aus La Rochelle wieder, sie sagte „ich kann nicht mehr“ und war auf dem Weg zu einer Unterkunft, um sich dort ein paar Tage zu erholen, bevor sie ihren Weg fortsetzt. Dann kamen sie nach Gambassi , dem heutigen Ziel. Es liegt ca. 330m hoch. Es ist eine tolle Stadt, die malerisch auf einem Bergkamm liegt. Heute findet hier ein Bierfest statt mit deutschem Bier. Unterkunft wurde auf einem Bauernhof gefunden, der abseits liegt, aber die Hausherrin holt die Drei ab und bringt sie abends wieder in den Ort, damit sie dort essen gehen können und vielleicht noch ein deutsches Bier trinken. Gute Unterkunft bei Agri Turismo Arena, so war wieder ein erfolgreicher Tag zu Ende. Übernachtung: Agriturismo Arena p.P.25 € Wetter. Sonnig, 32 Grad 20.06.07, 10:30
Via Francigena 49.Tag Dienstag, 19. Juni 2007 Gambassi - San Gimignano, 12,8km, Route 49.Tag
Es ist nun richtig heiß; die Pilger wanderten weiter über La Torre Antica , La Piazzette und Pancole nach San Gigmignano. Zwei Pausen mussten bei der Hitze eingelegt werden. Bei Mario (Podere S Luigi) , der im Führer über die Via Francigena erwähnt ist, erhielten die Pilger Getränke bei diesem heißen Tag umsonst. Danach lud sie auch ein Klosterbruder in Pancole ein um ihren Durst zu löschen. Die Jerusalem-Pilgerin, erholt nach einer Pause, hat die Drei wieder eingeholt, da sie an einem Tag 40km zurück gelegt hat. Sie erzählte auch, dass sie Gerhard getroffen habe. Der heutige Weg führte wieder durch die schöne toscanische Landschaft, die so viele Maler inspiriert hat. Die Aussicht wird immer großartiger und in Pancole sieht man in der Frene schon ist San Gimignano mit seinen Geschlechtertürmen. Als die Pilger San Gimignano erreichen spielen Akkordeonspieler im Ort auf. Die drei Pilger suchen zunächst ihre Unterkunft im Convento Sant'Agostino auf. Nach dem Gottesdienst werden ihnen ihre Zimmer gezeigt. Später wird San Gimignano besichtigt. San Gimignano ist seit etruskischer Zeit besiedelt. Von weitem sieht man die Skyline der Stadt, auch „Mittelalterliches Manhattan“ genannt, die sich auf ihrem Hügel mit ihren Familientürmen in den Himmel reckt. Schon 1261 hatte Gimignano 9 Hospize für die Pilger. Übernachtung: Convento Sant'Agostino San Gimignano Wetter heiß, 35 Grad 20.06.07, 11:30
Via Francigena 50.Tag Mittwoch, 20. Juni 2007 Gimignano - Monteriggioni, 21,6km, Route 50.Tag
Von Pontremoli , das berühmt ist durch ein Pilgerwunder, geht es die Magra entlang in die Lunigiana von einem Städtchen zum anderen, eines reizvoller als das andere. Weiter über Filattiera , dann nach Villafranca in Lunigiana. Dieser Ort ist eine jener Siedlungen, in denen sich die Pilger nach ihrer Rückkehr aus Rom als Freie ansiedeln durften, ohne Steuern bezahlen und Militärdienst leisten zu müssen, mit der einzigen Pflicht, sich zu vermehren und Handel betreiben. Auf der Route des Sigeric kommt er nun von Aulla zunächst nach Santo Stefano di Magra . Sarzana ist das heutige Endziel, eine schöne Stadt aus der auch Napoleons Familie Bonaparte stammt. Hier traf er wieder Gerhard. Die Übernachtung erfolgte dann im Convento San Francesco d´Assisi . Dort traf er eine Pilgerin, die von La Rochelle auf dem Weg nach Jerusalem munterwegs ist. Er nahm am Gottesdienst teil, dem eine Prozession folgte, in der der Hl.Albanaus der Kirche durch den Ort getragen wurde. Übernachtung: Sarzana Convento San Francesco d´Assisi. Wetter: Leicht bewölkt 16.06.07, 11:30
Von Sarzana aus ging es nach Marinella di Sarzana , nach über 1000km Pilgerwanderung wieder am Meer. Nach dem Atlantik (Nordsee) ist der Pilger nun am Mittelmeer . Welch eine Freude. Zunächst geht es aber auf der Straße weiter nach Marina di Carrara , direkt am Meer ist kein durchkommen. In der Ferne sieht man die berühmten Steinbrüche von Carrara . Ab Marina di Massa geht Hermann direkt am Meer, nun fanden die Füße eine lang ersehnte Abkühlung und Entspannung. Mit den Füßen im Wasser, Rucksack auf dem Rücken, Pilgerstab und Stiefel, am Strand laufen, an tausenden von belegten Liegestühlen vorbei, herrlich! Den Badegästen kam der Anblick des Pilgers wohl etwas seltsam vor. Beim Zufluss des Fiume Versilia war es mit dem Strandlauf vorbei. Beim Beach Club Versilia (mit Jachthafen) musste der Pilger den Strand verlassen. Im vornehmen Beach Club Versilia wurde eine Pause eingelegt. Dort wurde ihm eine Duschmöglichkeit angeboten, um den Sand von seinen nackten Füßen zu spülen. Die vornehmen Herrschaften spendierten sogar ein Bier. Beim Verlassen des Clubs kamen ihm ein paar Leute entgegen und er meinte einen von ihnen zu kennen und dachte nach: Beim Näherkommen stellte er fest, dass der Mann geführt wurde und da fiel ihm ein, es ist Andrea Boccelli . Die Kamera immer parat schoss er natürlich schnell einige Bilder. Nun ging es etwas landeinwärts einen ganz tollen Wanderweg nach Pietrasanta . Angekommen in Pietrasanta führte sein Weg durch den tollen Ort zur Casa Diocesana La Rocca Eine junge nette Schwester (Nonne) führte ihn zu einem Anbau für die Pilger. Zwei französische Pilger waren dort schon anwesend. Einer kommt aus Bennwihr bei Colmar, der andere aus Sens 100km von Paris. Der Elsässer (Jean- Paul Schmitt) spricht natürlich deutsch. Sie sind auch auf dem Weg nach Rom. Ein schöner Tag ging zu Ende. Ein Nachtrag vom Pilger selbst: Mit Jean-Paul verband mich seither ein innige Freundschaft. Leider ist mein Pilgerfreund Jean-Paul im Januar 2023 nach langer Krankheit verstorben. Ich konnte ihn 8 Tage ein letztes mal besuchen. Er war ein aussergewöhnlicher Mensch. Ruhe in Frieden. Übernachtung: Casa Diocesana La Rocca 20 € Wetter: Leicht bewölkt 16.06.07, 12:30
Sehr früh am Morgen Pilgerweg führt verlassen die Pilger San Gimignano , nach dem Touristentrubel des Vortages ist jetzt eine menschenleere Ruhe eingekehrt. Ein Blick zurück zeigt nochmals das fantastische Panorama von an Gimignanoan Gimignano. Durch toskanische Hügellandschaft geht es über Santa Lucia, Bibbiona, Colle di Val d’Elsa zum Tagesziel nach Monteriggioni. Ein letzter steiler Anstieg führt hinauf zur mittelalterlichen Stadt, durch die Porta Romea betreten sie Monteriggioni , mit kompletter Stadtmauer, Stadttoren und Türmen; großartig. Sie kamen mittags um 15.00Uhr an; über dem Tourismusbüro wurde war die Pilgerunterkunft, die nichts zu wünschen übrig ließ. Vom Kühlschrank, Wasser, Bad etc. war alles vorhanden .Zwei nette junge Damen zeigten ihnen alles und stellten ihnen Wasser und Kuchen, Kekse und Plätzchen für den Kaffee bereit. Danach kam noch ein junger Mann von der Pfarrei und brachte Melonen, Orangensaft usw. für die Pilger. Viel Spaß und Entspannung! Übernachtung: Pilgerunterkunft in Monteriggioni Wetter: Morgens bedeckt, dann Sonnenschein 20.06.07, 19:15