Via Francigena Dienstag, 1. Mai 2007 15:58
Meine
Pilgerreise
von
Canterbury
nach
Rom
beginnt
mit
der
Anreise
mit
dem
Auto
von
Pirmasens
zum
Flughafen Hahn/Hunsrück
.
Nach
der
Verabschiedung
von
der
Familie
fliege
ich
mit
der
Ryanair
(für
€18,65)
nach
London-Stansted.
Ursprünglich
wollte
ich
mit
der
Bahn
nach
Canterbury
anreisen,
doch
allein
die
Preisauskunft
kostet
bei
der
DB
schon
€1,68
pro
Minute.
Von
London
-
Stansted
geht
es
einfach
per
Bus
zum
Bahnhof
London
-
Victoria
und
von
dort
mit
der
Bahn
nach
Canterbury-East
.
Ein
kurzer
Fußmarsch
bringt
mich
zu
meiner,
schon
Zuhause
reservierten,
Unterkunft
“Kipps Hostel”
.
Der
Rest
des
Tages
verbringe
ich
mit
der
Besichtigung
von
Canterbury
.
Frau
Therese
Heslop
vom
Head
of
Visitor
Services
der
Cathedrale
arrangiert
für
mich
die
Verabschiedung und den Pilgersegen für den nächsten Tag.
Hier ein paar Details zur Via Francigena.
Der
Weg
beginnt
in
Canterbury
(Südengland),
in
einer
Tagesetappe
nach
Dover
,
dann
über
den
Ärmelkanal
nach
Calais
,
Reims
,
Châlons-en-Champagne
,
Besancon
,
Pontarlier
,
Lausanne
,
Grand
San
Bernard
,
Aosta
,
Vercelli
,
Pavia
,
Piazenza
,
über
den
Appenin
(Cisapass)
,
Cararra
,
Lucca
,
Siena
,
Bolsena
nach
Rom
,
um
nur
einige
Stationen
zu
nennen.
Die
Entfernung
von
Canterbury
zum
Grand San Bernard
beträgt
etwa
920km
,
vom
Grand San Bernard
bis
Rom
etwa
850km
.
Als
mit
dem
Edikt
von
Mailand
im
Jahre
313
Kaiser
Konstantin
das
Christentum
im
Römischen
Reich
als
Religion
zulässt,
setzt
sofort
ein
großer
Strom
von
Pilgern
an
das
Grab
des
Apostels
Petrus
ein.
Die
Pilger
profitieren
vom römischen Straßennetz mit seinen Wegeunterkünften.
Mit
dem
Beginn
der
Völkerwanderung
kommt
es
zu
einem
Niedergang
der
Pilgerbewegung,
viele
Straßen
und
Unterkünfte
werden
zerstört
oder
dem
Verfall
überlassen,
deshalb
wird
der
Weg
nach
Rom
für
die
Pilger
zu
riskant
und
zu
mühsam.
Die
Sarazenen
nehmen
im
Jahr
972
den
Abt
von
Cluny,
der
nach
Rom
unterwegs
war,
gefangen
und
erpressen
ein
Lösegeld
von
tausend
Pfund
Silber.
Erst
kurz
vor
der
ersten
Jahrtausendwende
werden
die
Zeiten
für
Pilger
wieder
besser.
Im
Jahr
989
reist
Bischof
Sigeric
von
Canterbury
in
79
Etappen
nach
Rom
.
Die
79
(bzw.
80)
Etappen
seiner
Heimreise
hat
er
in
einem
bis
heute
erhaltenen,
detaillierten
Reisebericht
niedergeschrieben.
Auch
die
Übernachtungsorte
sind
bekannt.
Die
Via
Francigena
in
seiner
heutigen
Form
geht
im
Wesentlichen
auf
diesen
Bericht
zurück.
Es
gibt
aber
noch
andere,
auch
ältere
Pilgerberichte
des
Romweges
aus
Mitteleuropa.
Der
Pilgergedanke
hat
sich
dann
im
Mittelalter,
mit
Verkündung
der
Heiligen
Jahre,
immer
stärker
ausgeprägt.
So
sind
im
Jahr
1575,
500 000
Pilger
nach
Rom
gekommen,
obwohl
Rom
damals
nur
100
000
Einwohner
hatte.
Anfang
des
18.
Jahrhunderts
erfährt
die
Pilgerei
einen
erneuten
Niedergang;
durch
die
Französische
Revolution
kommt
das
Pilgern
nach
Rom
(natürlich
auch
nach
Compostella)
fast
zum
völligen
Erliegen.
Erst
mit
dem
Bau
der
Eisenbahn
treffen wieder größere Pilgergruppen in
Rom
ein.